Krimidinner - Die Überfahrt

   

Willkommen beim Krimidinner „Die Überfahrt“!

Heute Abend schlüpft ihr bei einem gemeinsamen Essen in die Rollen gestandener Nordleute des 9. Jahrhunderts, die planen mit einem Teil ihrer Gemeinschaft nach Northumbria überzusiedeln. Zusammen gekommen seid ihr um euren kürzlich verstorbenen Anführer Harald zu betrauern, und um zu besprechen wer aus der Familie mit übersiedelt, und wer von euch im altbekannten Norwegen bleibt.

Im Laufe des Abends werden Geheimnisse aufgedeckt, Zerwürfnisse statt finden und vielleicht auch neue Allianzen geschmiedet. Am Ende des Abends wird der junge Anführer Erik tot in eurer Runde aufgefunden, und es ist klar:

Er wurde von einem von euch getötet!

Diskutiert, streitet und beobachtet einander genau:

Wer könnte den Mord begangen haben?


Dieses Krimidinner richtet sich an erwachsene, spielerfahrene

und rollenspielfreudige Teilnehmende.
Die Beziehungen und Verstrickungen zwischen den Figuren sind zum Teil sehr komplex, daher kann es sich anbieten, die Rollenhefte bereits einige Tage vor dem Krimidinner an die Mitspielenden auzuteilen, so dass sie sich im Vorfeld auf ihre Rollen vorbereiten können.


Warnhinweis:
Teil der Handlung sind zum Teil recht schwierige Themen / Handlungen, die hier transparent gemacht werden sollen:

Es geht unter anderem um körperliche Gewalt / Züchtigung, Zwangsehen und Mehrehen, Untreue, Verrat, schlechte Eltern-Kind-Beziehungen, Gotteslästerung und verbale Grobheit.

Sollten Mitspielende mit diesen Themen Schwierigkeiten haben empfiehlt es sich, an diesem Krimidinner nicht teilzunehmen.


Zur Geschichte:

Dieses Krimidinner berücksichtigt – so gut wie möglich - die historisch belegbaren gesellschaftlichen Strukturen, nimmt sich aber auch die Freiheit, die Figuren für die Menschen von heute nachvollziehbar zu gestalten. Da es sich um eine patriarchale Gesellschaft handelte, waren die Frauen leider nicht gleichberechtigt. Die heutige Forschung geht davon aus, dass Ehen stets unter Berücksichtigung des Standes und der Reputation der Brautleute

von den Familien beschlossen wurden. Mehrehen waren wahrscheinlich nur jenen Männern erlaubt, die wohlhabend genug waren. Frauen hingegen waren sie untersagt. Das Refugium der Frauen waren tatsächlich Heim und Herd, kriegerische „Schildmaiden“ gab es vermutlich gar nicht. Es ist zwar davon auszugehen, dass auch Frauen zu einem gewissen Maße kämpfen konnten, dies galt aber wohl in erster Linie dem Verteidigungsfall.

Diese Geschichte versucht, den belegbaren Realitäten der damaligen Gesellschaften Rechnung zu tragen, ohne unnötig stark auf die heute als ungerecht empfundenen Verhältnisse einzugehen. Jedem Mitspielenden ist es daher freigestellt, die Rollen über die festgelegten Storyabschnitte nach eigenem Gusto auzubauen, denn am Ende soll natürlich der Spielspaß an oberster Stelle stehen.


  Spielanleitung

Bei diesem Krimidinner geht es für die Spielenden darum, die Rollen aus einer großen Nordländerfamilie zu übernehmen und mit Leben zu füllen. Am Ende des Abends wird der junge Anführer Erik, der als „Nicht-Spieler-Charakter“ nur als Figur in der Geschichte auftaucht, aber von keinem Teilnehmer gespielt wird, tot in eurer Runde aufgefunden.

Alle mitspielenden Figuren werden im Laufe des Essens verdächtig und könnten ein Motiv für den Mord an Erik haben. Eure Aufgabe ist es daher, herauszufinden wer den Mord tatsächlich begangen hat.

Die Beziehungen der Figuren sind sehr unterschiedlich und verflochten, es ist daher ratsam den Gesprächen gut zuzuhören, Fragen zu stellen und zu beachten, welche Figuren sich wann und wo aufgehalten haben, um den oder die MörderIn am Ende überführen zu können.


Für einen gelungenen Spielabend sollten die Rollen und die jeweiligen Rollenhefte im Vorfeld verteilt und die persönlichen Informationen von den Mitspielenden aufmerksam gelesen werden. Bitte öffnet die Rollenhefte vorsichtig, da sich im Inneren noch weitere versiegelte Abschnitte befinden, die erst am Spielabend geöffnet werden dürfen.
Um eine gute Rollenauswahl treffen zu können, sollten sich die Mitspielenden die Rollenübersicht ansehen und wählen, welche Figur(en) sie am meisten ansprechen. Wenn das Krimidinner nur mit sechs oder sieben Teilnehmenden gespielt wird, sollte zuerst auf der Seite „Die Verteilung der Rollen“ im Spielheft die entsprechende Teilnehmerzahl ausgewählt und die Versiegelung geöffnet werden. Dort ist ablesbarbar, mit welchen Rollen gespielt wird und welche Rollen nicht verteilt werden müssen.


Beim Eintreffen am Spielabend können sich die Spielenden bereits mit den Namen ihrer Rollen ansprechen, und wenn es die Räumlichkeiten erlauben, kann die im Spielheft angegebene Sitzordnung übernommen werden. Eine Beschreibung des Menüs im Spiel ist in diesem Heft zu finden, es kann als Vorschlag für das gemeinsame Essen dienen.

Zu Spielbeginn sollten die Spielregeln und die Vorgeschichte aus dem Spielheft für alle vorgelesen werden.


Spielregeln

Dieses Krimidinner hat insgesamt 4 Gänge. Es beginnt mit dem Aperitif, dann folgen die Vorspeise und der Hauptgang und es endet mit der Nachspeise.

Zu Beginn des Aperitifs wird zunächst von allen der versiegelte erste Abschnitt „Aperitif“ im Rolleheft vorsichtig geöffnet und die Geschehnisse in dessen Verlauf gelesen. Wenn alle mit dem Lesen fertig sind, gehen die Spielenden ins Gespräch: Was ist geschehen und welche Konflikte gibt es? Wer hielt sich wann und wo auf? Hat sich jemand eventuell verdächtig oder seltsam verhalten?

Ebenso wird in den folgenden drei Gängen verfahren: Erst werden die eigenen Erlebnisse im Rollenheft in den entsprechenden versiegelten Abschnitten gelesen, dann folgt eine Gesprächsrunde.

Jeder der vier Gesprächsabschnitte während der einzelnen Gänge sollte nicht kürzer als 15min und nicht länger als 45min dauern, empfehlenswert ist etwa eine halbe Stunde. Es sollte sich aber immer genug Zeit für alle Fragen genommen werden. Wenn sich Fragen beginnen zu wiederholen, kann die Runde beendet und der nächste Gang begonnen werden.

Nach der vierten Gesprächsrunde bzw. nach dem Nachtisch spricht jeder Mitspielende den eigenen Verdacht aus, wer den Mord wohl begangen hat. Um es schwieriger zu machen könnt ihr auch versuchen, euch gegenseitig zu überzeugen um eine einstimmige Verurteilung auszusprechen.

Im Anschluss könnt ihr die Auflösung im letzten versiegelten Abschnitt des Spielheftes öffnen und erfahren, wie sich alles zugetragen hat.


Wichtig:

Die Mitspielenden dürfen nicht lügen wenn sie eine Frage nach bestimmten Fakten gestellt bekommen oder sich zu den Geschehnissen äußern. Doch auch wenn Ihr ehrlich bleiben müsst, ist es erlaubt Dinge nicht anzusprechen oder eure Gefühle für euch zu behalten. Alle sollten versuchen, sich selbst nicht verdächtig zu machen um den wahren Mörder zu finden.

Der bzw. die MörderIn erfährt erst während der Geschehnisse, dass er/sie der/die TäterIn ist! Ab diesem Zeitpunkt ist es dieser einen Person erlaubt, zu lügen! Allerdings sollte diese Person gut darauf achten, sich nicht in ihre Aussagen zu verstricken und versuchen, von sich abzulenken. Im besten Fall schafft er oder sie es, den Mord einer anderen Figur unterzuschieben.

Die Verdächtigen

Serviceliste



Menüvorschläge


In der Geschichte wird ein relativ einfaches und rustikales Mahl beschrieben, das sich wunderbar zum Nachkochen eignet:


Als Aperitif wird ein stark mit Honig gesüßter Kräutertee angeboten.
Bei rein pflanzlicher Ernährung kann der Honig durch Zuckerrübensirup oder ganz gewöhnlichen (braunen) Zucker ersetzt werden.


Als Vorspeise wird ein kräftiger (Ziegen-)Käse und etwas Obst gereicht.

Hier bieten sich neben Äpfeln und Birnen je nach Jahreszeit auch Zwetschgen, Mirabellen und Beeren an.

Veganer können anstelle von Käse aus Tiermilch zu veganem Käse oder gewürfeltem Tofu greifen, auch eine Auswahl an Nüssen (z.B. Walnüsse und Haselnüsse) passt hervorragend dazu.


Als Hauptgang wird in der Geschichte Fleisch auf dem großen Feuer der Halle gegrillt, dazu gibt es dunkles Brot.
Als Beilage oder auch als veganer Ersatz können dazu gegrillte Pilze und Wurzelgemüse (köstlich mariniert aus der Ofenschale!) gereicht werden.

Auch gibt es im Handel mittlerweile sehr schmackhafte Fleischersatzprodukte, die wunderbar in der Pfanne geröstet werden können.


Zum Nachtisch gibt es in der Geschichte süßes Gebäck.

Anbieten würden sich in Butter ausgebackene Honig-Quark-Bällchen oder Obstkuchen.
Selbstverständlich gibt es auch ganz ausgezeichnete vegane Rezepte für süßes Gebäck, hier sind der Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt.